Beneficial effect of sulphate-bicarbonate-calcium water on gallstone risk and weight control
2012
World J Gastroenterol. 2012 Mar 7;18(9):930-7
Corradini SG, Ferri F, Mordenti M, Iuliano L, Siciliano M, Burza MA, Sordi B, Caciotti B, Pacini M, Poli E, Santis AD, Roda A, Colliva C, Simoni P, Attili AF
Diese kontrollierte, nicht randomisierte, nicht verblindete Studie untersucht die Wirkung eines italienischen Sulfat-Hydrogencarbonat-Calcium-reichen Thermalwassers. Prüfgegenstand sind das Risiko der Entwicklung von Gallensteinen sowie das Körpergewicht.
Dazu wurden 40 postmenopausale Frauen mit Dyspepsie und/oder Verstopfung in 2 Gruppen zu je 20 Probandinnen eingeteilt (Leitungswasser versus Thermalwasser). Die Patientinnen hatten keine Grunderkrankungen und nahmen keine Medikamente ein, die Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt oder die Blutfette hatten. Es wurden 12 Tage lang morgens auf nüchternen Magen über 30 Minuten entweder 500 ml Leitungswasser oder das Thermalwasser getrunken. Gemessen wurden vor und direkt nach der Therapie Blutfette (Cholesterin, HDL, LDL, Triglyceride), Oxysterol und Vitamin E, Gallensalze im Blut; weiterhin wurde sonographisch das Volumen der Gallenblase gemessen sowie das Körpergewicht erfasst.
Dazu wurde erfragt, wie viel Portionen an Nahrungsmitteln verzehrt wurden und wie häufig Stuhlgang bestand.
Im Vergleich zum Ausgangsvolumen war nach der Therapiephase das Volumen der Gallenblase in der Thermalwassergruppe signifikant kleiner als in der Leitungswassergruppe. Weiterhin war die Konzentration an Gallensäuren im Serum (insbesondere Glycochenodeoxycholsäure GCDCA) in der Thermalwassergruppe nach Therapie ebenfalls signifikant höher als zum Ausgangszeitpunkt Dieser Unterschied konnte in der Leitungswassergruppe nicht festgestellt werden. Die Stuhlfrequenz war in der Thermalwassergruppe höher. Die verzehrten Portionen an Nahrungsmitteln waren in der Thermalwassergruppe ebenfalls höher, wobei in beiden Gruppen das Ausgangsgewicht gehalten wurde. Für die weiteren untersuchten Parameter gab es keine Unterschiede.
Die Autoren folgern, dass das Trinken des Wassers das Risiko für die Entstehung von Cholesterinsteinen der Gallenblase senken kann, da ein niedriges Nüchternvolumen der Gallenblase mit einem geringeren Gallensteinrisiko assoziiert ist und hohe Serum-Spiegel an GCDCA ebenfalls protektiv wirken. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass die Anwendung des Thermalwassers positive Auswirkungen auf die Stuhlfrequenz hatte und den Appetit steigerte, ohne zu einer Gewichtszunahme zu führen.