Zum Karies-Schutz mit Fluorid können fluoridhaltige Heilwässer natürlich beitragen, da Fluorid den Zahnschmelz stärkt, kleine Säureschäden repariert und die Kariesbakterien hemmt.
Zahnhygiene und Fluorid zum Karies-Schutz
Zahnkaries ist in Deutschland sehr verbreitet. Nur ein Prozent der erwachsenen Deutschen besitzt ein völlig kariesfreies Gebiss. Bei den Jugendlichen erfreuen sich heute jedoch bereits 46 Prozent gesunder Zähne ohne Karies. Bei Kindern bis zwölf Jahre sind dies mit 70 Prozent sogar fast doppelt so viele. Dies ist sowohl auf eine verbesserte Zahnhygiene als auch auf Fluoridierungsmaßnahmen wie z. B. Fluoridtabletten für Säuglinge und Fluoridzusätze in Salz und Brot zurückzuführen.
Wie entsteht Karies?
Karies entsteht durch Bakterien, die Kohlenhydrate aus der Nahrung, wie z. B. Zucker und Stärke, zu Säuren abbauen. Diese Säuren greifen, ebenso wie Säuren aus sauren Lebensmitteln, den Zahnschmelz an. Ob tatsächlich Karieslöcher entstehen, hängt jedoch nicht nur von der Ernährung ab, sondern auch davon, wie gut die Zähne geputzt werden und wie widerstandsfähig der Zahnschmelz ist.
Karies-Schutz mit Fluorid
Fluorid dient einerseits als wichtiger Baustein für die Zähne. Das aus Nahrung und Getränken sowie aus fluoridhaltigen Zahnpflegemitteln aufgenommene Fluorid wirkt jedoch vor allem direkt im Mund. Aus dem Fluorid bildet sich an den Zähnen eine Schicht aus Fluorapatit, die besonders widerstandsfähig gegenüber Säuren ist und den Zahnschmelz stärkt. Zugleich kann Fluorid kleine Säureschäden an den Zähnen reparieren, indem es das Wiedereinlagern von Mineralstoffen (Remineralisierung) fördert. Nicht zuletzt hemmt Fluorid die Kariesbakterien und vermindert so die Produktion zahnschädigender Säuren.
Fluorid im Wasser verbessert die Zahngesundheit
Zahlreiche Studien zeigen, dass die Menschen in der Regel gesündere Zähne haben, wenn ihr Trinkwasser ausreichend Fluorid enthält. 90 Prozent des deutschen Leitungswassers sind jedoch mit Gehalten unter 0,3 Milligramm Fluorid pro Liter arm an Fluorid. Damit nehmen die Deutschen weniger Fluorid auf, als es zur Vorbeugung von Karies nötig wäre, meint das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). In Irland sowie in Teilen Großbritanniens und der USA wird das Leitungswasser fluoridiert, um die Zahngesundheit der Bevölkerung zu verbessern.
Anwendung fluoridhaltiger Heilwässer
Neben einer gesunden Ernährung und einer guten Zahnhygiene können fluoridhaltige Heilwässer mit mindestens einem Milligramm Fluorid pro Liter dazu beitragen, die Zähne auf natürliche Weise vor Karies zu schützen. Regelmäßig über den Tag getrunken, können sie die Zähne widerstandsfähiger machen.
Um Karies vorzubeugen, sollte die tägliche Trinkmenge des Heilwassers ein bis zwei Milligramm Fluorid enthalten. Bei einem Fluoridgehalt von einem Milligramm pro Liter entspricht das einem bis zwei Litern Heilwasser.
Komplette Fluorid-Aufnahme berücksichtigen
Wichtiger Hinweis: Wie bei vielen anderen Stoffen, kommt es auch bei Fluorid auf die richtige Dosierung an. Regelmäßige kleine Mengen verbessern die Zahngesundheit. Dauerhaft zu viel Fluorid kann jedoch weiße Flecken auf den Zähnen verursachen (Dentalfluorose). Wird Fluorid über einen längeren Zeitraum deutlich überdosiert, können unerwünschte Nebenwirkungen die Folge sein. Deshalb sollte immer die gesamte aufgenommene Fluoridmenge berücksichtigt werden, sowohl aus Nahrung und Getränken als auch aus fluoridhaltigen Zahncremes, Zahngel, Zahnlack oder Fluoridtabletten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt für Frauen insgesamt 3,1 Milligramm Fluorid pro Tag und für Männer 3,8 Milligramm. Hier finden Sie die DGE-Informationen zur Fluorid-Aufnahme.
Weitere Informationen
Mehr über Fluorid, seine Funktionen und die Aufnahmemenge erfahren Sie auf der Seite Inhaltsstoff Fluorid.
Belege aus der Wissenschaft: Hier finden Sie wissenschaftliche Studien zu Fluorid.