Fluorid aus Heilwässern kann mithelfen, die Zähne zu stärken und Karies vorzubeugen.
Warum ist Fluorid wichtig?
Fluorid kommt in der Erdkruste häufig vor, denn es ist Bestandteil vieler Gesteine. Meerwasser enthält etwa ein bis 1,4 Milligramm Fluorid pro Liter. So sind Meerestiere relativ reich an Fluorid, während die meisten anderen Lebensmittel eher wenig Fluorid aufweisen. In den meisten Gegenden Deutschlands ist das Leitungswasser arm an Fluorid.
Im Körper dient Fluorid vor allem als Baustein für Knochen und Zähne. Die zwei bis sechs Gramm Fluorid sind zu 95 Prozent im Skelett gebunden. Fluorid wird im Verdauungstrakt resorbiert und über das Blut transportiert. Von dort aus kann es in neu gebildetes Zahnhartgewebe (Dentin) und Knochengewebe eingebaut oder im Speichel ausgeschieden werden.
In den Zähnen trägt Fluorid dazu bei, dass der Zahnschmelz hart und widerstandsfähig bleibt. Zugleich unterstützt Fluorid die Wiedereinlagerung von Mineralstoffen (Remineralisierung) und hilft dadurch, angegriffene Zähne zu reparieren. Darüber hinaus hemmt Fluorid die Aktivität von Kariesbakterien und hindert sie daran, mehr zahnschädigende Säuren zu produzieren. So kann Fluorid die Zähne vor Karies schützen.
Funktionen: Wofür brauchen wir Fluorid?
- Härtet den Zahnschmelz
- Hilft, kleine Säureschäden an den Zähnen zu reparieren
- Hemmt Karies-Bakterien
Folgen eines Fluoridmangels
Zu wenig Fluorid macht die Zähne anfälliger für Karies. Um einem Fluoridmangel vorzubeugen, wird unter anderem Speisesalz in fluoridierter Form angeboten. Fluorid ist auch in den meisten Zahncremes, Gels und Mundspülungen enthalten. Eine weitere Fluoridquelle kann Leitungswasser sein. Vielerorts enthält dieses jedoch kaum Fluorid beziehungsweise zu wenig für eine wirksame Kariesprophylaxe.
Wirkungen fluoridhaltiger Heilwässer
In Gegenden, in denen der Fluoridgehalt des Leitungswassers niedrig ist, wird empfohlen, Fluorid ergänzend aufzunehmen. Eine mögliche Ergänzung zur täglichen Mundhygiene ist das regelmäßige Trinken eines Heilwassers mit einem hohen Fluoridgehalt ab 1,0 mg/l. Dadurch lässt sich die Fluoridkonzentration des Speichels nachweislich erhöhen. Über den Tag verteilt getrunken, können fluoridhaltige Heilwässer die Widerstandsfähigkeit der Zähne erhöhen.
Bedarf: Wie viel Fluorid brauchen wir?
Fluorid ist für den Menschen nicht lebensnotwendig. Doch zahlreiche Studien zeigen, dass gewisse Mengen an Fluorid die Zahngesundheit verbessern. Um Karies vorzubeugen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Frauen 3,1 Milligramm und für Männer 3,8 Milligramm Fluorid am Tag. Hier finden Sie genaue Informationen zu den Richtwerten für die Fluoridzufuhr bei der DGE.
Dabei sollte die gesamte aufgenommene Fluoridmenge aus Nahrung und Getränken, Zahnpflege und Tabletten berücksichtigt werden. Denn nimmt man dauerhaft zu viel Fluorid auf, kann dies weiße Flecken auf den Zähnen verursachen und weitere unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Wie bei vielen anderen Stoffen ist also auch bei Fluorid die richtige Dosis entscheidend.
Anwendung fluoridhaltiger Heilwässer
Fluoridhaltige Heilwässer eignen sich ergänzend zur Mundhygiene, um Karies vorzubeugen. Regelmäßig über den Tag verteilt getrunken, können sie die Zähne widerstandsfähiger machen. Zur Vorbeugung von Karies sollte die tägliche Trinkmenge des Heilwassers ein bis zwei Milligramm Fluorid enthalten. Bei einem Fluoridgehalt von einem Milligramm pro Liter wären das ein bis zwei Liter Heilwasser. Bitte beachten Sie die Dosierungsanleitung auf dem Etikett. Und berücksichtigen Sie auch, wie viel Fluorid Sie über Leitungswasser, Zahnpflegemittel, Nahrung oder Tabletten aufnehmen.
Fluorid im Wasser
Fluorid kommt in zahlreichen Gesteinen vor, z. B. in Granit, Kalkgestein, Hornblende oder Glimmer. Vor allem in Gegenden mit Gesteinen vulkanischen Ursprungs finden sich höhere Fluoridgehalte im Wasser. Das Leitungswasser ist dagegen in den meisten Regionen Deutschlands mit Gehalten unter 0,3 Milligramm pro Liter recht arm an Fluorid. Hier finden Sie mehr Informationen über regionale Heilwässer in Deutschland.
Richtwert für Fluorid in Heilwasser
Als fluoridreich gilt ein Heilwasser ab etwa 1 mg Fluorid pro Liter.