Wer Harnsteine natürlich behandeln möchte, kann dazu Heilwässer verwenden. Mit passenden Heilwässern kann man den Harn gezielt saurer oder basischer machen. Das hilft, Harnsteine zu vermeiden oder sie zu lösen und auszuschwemmen.
Harnsteine loswerden ohne Medikamente
Jährlich gehen mehr als 1,2 Millionen Deutsche wegen Harnsteinen zum Arzt ‒ Tendenz steigend, vor allem bei Älteren. Zwei Drittel aller Harnsteine lassen sich mit Medikamenten behandeln und müssen nicht operiert werden. Heilwässer können schon vorbeugen, um Harnsteine zu vermeiden. Sind bereits Harnsteine vorhanden, können passende Heilwässer helfen, die Steine aufzulösen und auszuspülen.
Wie entstehen Harnsteine?
Harnsteine bilden sich vor allem, wenn der Urin zu konzentriert ist. Dann kristallisieren Stoffe aus, die normalerweise im Harn gelöst sind. Ob und welche Steine sich bilden, hängt auch davon ab, ob der Harn eher sauer oder alkalisch ist. Ungünstige Veränderungen im Harn können durch falsche Ernährung oder zu wenig trinken entstehen. Auch Übergewicht und Stoffwechselstörungen können die Bildung von Harnsteinen begünstigen. Eine genetische Veranlagung kann die Steinbildung ebenso fördern wie Entzündungen oder bakterielle Infekte.
Harn sauer oder basisch machen
Heilwässer sorgen mit viel Flüssigkeit dafür, dass die Harnwege gut durchspült werden. So werden die Stoffe im Harn besser gelöst und konzentrieren sich nicht zu stark. Zugleich kann man Heilwässer gezielt einsetzen, um den pH-Wert des Harns auf natürliche Weise zu beeinflussen. Heilwässer mit viel Hydrogencarbonat machen den Harn basischer (alkalischer, höherer pH-Wert). Heilwässer mit viel Sulfat machen den Harn dagegen saurer (niedriger pH-Wert). Das ist nützlich, weil verschiedene Harnsteine sich bevorzugt bei bestimmten pH-Werten bilden.
Verschiedene Harnsteine natürlich behandeln
Das Heilwasser sollte möglichst auf den jeweiligen Steintyp abgestimmt werden. Erfahrene Hausärzte oder Urologen können die Art des Harnsteins feststellen. Ist die Zusammensetzung des Harnsteins nicht bekannt, können Heilwässer mit mindestens 1.000 mg Kohlensäure pro Liter eingesetzt werden. Sie fördern die Ausscheidung des Harns zusätzlich.
Calcium-Oxalat-Harnsteine
Etwa drei Viertel aller Harnsteine bilden sich dadurch dass Calcium-Oxalat auskristallisiert. Ein saurer Harn fördert die Bildung dieser Steine. Heilwässer mit mindestens 1.300 mg Hydrogencarbonat pro Liter neutralisieren die Säure im Harn. So können sie helfen, Calcium-Oxalat-Harnsteine zu vermeiden.
Hinweis: Auch Menschen mit Calcium-Oxalat-Steinen sollten die empfohlene Zufuhr von 1.000 mg Calcium pro Tag einhalten. Das Calcium aus Wässern wird hier mit eingerechnet.
Harnsäuresteine
Harnsäure entsteht beim Abbau von Eiweiß und Purinen aus der Nahrung. Um Harnsäuresteine zu vermeiden sollte der Harn eher neutral bis basisch sein. Heilwässer ab etwa 1.300 mg Hydrogenkarbonat pro Liter helfen, die Säuren im Harn zu neutralisieren und damit zu vermeiden, dass sich Harnsäuresteine bilden.
Zystinsteine
Eine seltene Stoffwechselerkrankung führt dazu, dass die Aminosäure Zystin vermehrt ausgeschieden wird. Um Zystinsteine zu vermeiden oder zu behandeln, sollte man besonders viel trinken. Zusätzlich ist es hilfreich, den Harn basischer zu machen mit einem Heilwasser ab etwa 1.800 mg Hydrogencarbonat pro Liter.
Infektsteine, Kalzium-Phosphat-Harnsteine
Bei diesen Steinen ist es sinnvoll, den Harn saurer zu machen. Deshalb können Heilwässer ab etwa 1.200 mg Sulfat pro Liter die natürliche Vorbeugung und Behandlung unterstützen.
Anwendung von Heilwässern bei Harnsteinen
Wenn Sie Harnsteine vermeiden oder natürlich behandeln möchten, sollten Sie sich angewöhnen, immer reichlich zu trinken. Am besten trinken Sie dazu ein Heilwasser, das auf Ihren Steintyp abgestimmt ist. Trinken Sie ein bis zwei Liter über den Tag verteilt, damit der Harn jederzeit gut verdünnt und optimal zusammengesetzt ist. Ideal wäre es sogar, auch nachts etwas zu trinken.
Beachten Sie bitte auch die Hinweise auf dem Etikett der Heilwasserflasche. Sprechen Sie die Anwendung von Heilwässern möglichst auch mit Ihrem Arzt ab.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM) hat viele Heilwässer ausdrücklich zugelassen, um Harnsteinen natürlich zu behandeln oder der Bildung von Harnsteinen vorzubeugen.
Weitere Informationen
Mehr über Hydrogencarbonat und seine Funktionen erfahren Sie auf der Seite Inhaltsstoff Hydrogencarbonat.
Mehr über Sulfat und seine Funktionen erfahren Sie auf der Seite Inhaltsstoff Sulfat.
Belege aus der Wissenschaft: Hier finden Sie wissenschaftliche Studien zu Harnsteinen.