Association between calcium ingested from drinking water and femoral bone density in elderly women: evidence from the EPIDOS cohort


Veröffentlichung
1999
Veröffentlichungsquelle
J Bone Miner Res. 1999 May;14(5):829-33
Autoren
Aptel I, Cance-Rouzaud A, Grandjean H

Material und Methoden

Die Daten für diese Studie entstammen der zwischen Januar 1992 und Januar 1994 durchgeführten EPIDOS-Multicenter-Studie. In diese Studie waren nur Frauen > 75 Jahre eingeschlossen, die keine den Kalzium-Stoffwechsel beeinflussende Behandlung erhalten hatten. Insgesamt wurden die Daten von 4434 Frauen ausgewertet, um die Beziehung zwischen dem Nahrungskalzium bzw. dem Kalzium aus Wasser (Leitungs- und Mineralwasser) und der Knochendichte am Oberschenkelknochen (Schenkelhals, Trochanter und Wards Dreieck[1]) mittels Röntgen-Dualenergie-Absorptiometrie zu bewerten. Außerdem wurde die Griffkraft mit einem Dynamometer gemessen. Die tägliche Kalziumzufuhr der Teilnehmer wurde anhand eines Ernährungserhebungsfragebogens (Food frequency questionaire, FFQ) geschätzt, dessen Fokus auf Ca-reiche Lebensmittelgelegt wurde. Die Beziehungen zwischen der Knochenmineralstoffdichte und den verschiedenen Variablen wurden mit herkömmlichen parametrischen Tests (Pearson-Korrelation, t-Test) analysiert. Multiple lineare Regressionsanalysen (Proc REG) wurden mit der Knochenmineralstoffdichte als abhängiger Variable durchgeführt. 

Ergebnisse

Die Schenkelhalsknochendichte betrug für Frauen, die <400 mg/Tag Kalzium konsumieren 0,689 g/cm2, während sie bei Frauen, die >2000 mg/Tag konsumieren bei 0,758 g/cm2 lag. Es wurde zudem eine signifikante Korrelation zwischen der Gesamtkalziumzufuhr und der Knochendichte am Schenkelhals (r=0,10, p<0,001), am Trochanter (r=0.09, p< 0.001) und am Wards Dreieck (r=0.09, p< 0.001) gefunden.

Eine zusätzliche Zufuhr von 100 mg/Tag an Nahrungskalzium war mit einem Anstieg der Schenkelhalsknochendichte um 0,3% verbunden, während eine weitere Zufuhr von 100 mg/Tag Kalzium aus dem Trinkwasser mit einem Anstieg der Schenkelhalsknochendichte um 1,2% verbunden war. Der Konsum von Alkohol, Tabak und dem Fluoridgehalt des Trinkwassers wurde nicht mit der Knochendichte in Verbindung gebracht. Für das Wardsche Dreieck und den Trochanter zeigte eine zusätzliche Aufnahme von 100 mg/Tag Kalzium mit Lebensmitteln eine Erhöhung der Knochendichte um 0,4% bzw. 0,3% und eine zusätzliche Aufnahme von 100 mg Kalzium/Tag aus Trinkwasser um 1,4%. Nach Bereinigung um die die Knochendichte beeinflussenden Hauptvariablen war eine zusätzliche Aufnahme von Kalzium aus Trinkwasser um 100 mg/Tag mit einem Anstieg der Schenkelhalsknochendichte um 0,5% verbunden (Wardsches Dreieck und Trochanter 0,6%), während eine Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung und aus anderen Quellen nur zu einem Anstieg von 0,2% führte (Wardsches Dreieck: 0,2%; Trochanter: 01%). Dieser Unterschied war jedoch nicht signifikant.

Aussage der Autoren

In dieser Studie erreichten nur <15% der Frauen die empfohlene Zufuhrmenge an Kalzium. Die meisten Frauen sollten daher für eine Erhöhung ihrer Kalziumzufuhr sensibilisiert werden. Für diejenigen, die keine Milch und Milchprodukte konsumieren, wäre eine einfache Strategie kalziumreiches Wasser zu trinken. Aus den Ergebnissen der Studie geht hervor, dass eine Frau die täglich 1 l kalziumreiches Wasser (400 mg Kalzium) trinkt eine Knochendichte aufweist, die derjenigen einer 7 Jahre jüngeren Frau entspricht, welche ein kalziumarmes Wasser trinkt. Die Ergebnisse aus dieser Querschnittsstudie müssten jedoch mit einer prospektiven Studie bestätigt werden.

Bewertung

Die Studie wurde statistisch sauber ausgewertet und zeigt einen positiven Zusammenhang zwischen einer erhöhten Kalziumzufuhr und einer erhöhten Knochendichte. Die Bedeutung von kalziumreichen Wässern für die Knochengesundheit wird aus dieser Studie sehr deutlich.


[1] Das Ward-Dreieck ist ein Bereich im Schenkelhals, an welchem frühste Knochendichtveränderungen gemessen werden können.

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