Korrektur der metabolischen Azidose – Ernährung versus Präparate


Veröffentlichung
2017
Veröffentlichungsquelle
Aktuel Ernährungsmed 2017; 42: 110-114
Autoren
Roswitha Siener

Die Prävalenz der chronischen metabolischen Azidose steigt mit zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass die Prävention oder Korrektur der Azidose die Progression der chronischen Nierenerkrankung verzögern kann. Die Ernährung hat einen bedeutenden Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt. Im Organismus entstehen überwiegend aus der Oxidation der schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Zystein große Mengen Wasserstoffionen, wogegen der Metabolismus von Alkalisalzen organischer Säuren, die in Obst und Gemüse enthalten sind, zu Hydrogenkarbonat führt, das die Pufferkapazität des Organismus erhöht. Eine Alkalisierungstherapie kann sowohl durch eine alkalireiche Ernährung als auch durch die orale Supplementation von Alkalisalzen erfolgen. Eine Ernährungsumstellung sollte bereits bei Patienten mit moderater Nierenfunktionseinschränkung erfolgen, da die übliche Ernährung durch den hohen Proteingehalt einen vermehrten Anteil an Säureäquivalenten beiträgt. Ziel der Ernährungsmodifikation sollte dabei die Reduktion der täglichen Proteinzufuhr auf 0,8 – 1,0 g pro kg Körpergewicht sowie eine Erhöhung des Anteils von Obst und Gemüse sein. Hydrogencarbonatreiche Wässer sowie Zitrussäfte sind als Getränke besonders gut geeignet.

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