Calcium supplementation and the risks of atherosclerotic vascular disease in older women: results of a 5-year RCT and a 4.5-year follow-up
2011
J Bone Miner Res. 2011 Jan;26(1):35-41
Lewis JR, Calver J, Zhu K et al.
Diese Arbeit geht auf die aktuelle geäußerte Befürchtung ein, dass die routinemäßige Calciumsubstitution zur Prävention einer Osteoporose zu einem erhöhten Risiko für arteriosklerotische Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Myokardinfarkte führt. Berichtet werden die Ergebnisse einer randomisierten doppelblinden, placebokontrollierten Studie über 5 Jahre (Calcium Intake Fracture Outcome Study (CAIFOS) plus einer 4,5-jährigen Nachbeobachtung. Teilnehmerinnen waren 1460 Australierinnen aus der Allgemeinbevölkerung im mittleren Alter von 75,1 Jahre zu Studienbeginn (1998), die randomisiert entweder 1200 mg Calciumcarbonat pro Tag oder Placebo erhielten. Dokumentiert wurden alle Klinikeinweisungen und Todesfälle während der 5-jährigen Studiendauer und der 4,5-jährigen Nachbeobachtung.
Die Ergebnisse zeigten in der Interventionsgruppe mit Calciumsupplementation kein erhöhtes Risiko für Tod oder Klinikeinweisung aufgrund arteriosklerotischer Komplikationen, weder während der Studie noch während der Nachbeobachtung (adjustierte Hazard Ratio = 0,938) oder über die 9,5 Jahre Gesamtdauer der Beobachtung (adjustierte HR = 0,919). Weitere Auswertungen legten nahe, dass die Calciumsupplementation das Risiko für eine Klinikeinweisung und/oder Tod bei Patientinnen mit vorbestehender arteriosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankung sogar vermindern könnte. Nach Ansicht der Autoren bieten diese Daten also deutliche Hinweise, dass die Supplementation mit 1200 mg Calcium pro Tag bei älteren Frauen sicher ist und das Risiko für arteriosklerotische Gefäßerkrankungen nicht erhöht.