Kontrollierte Studie über die abführende Wirkung eines sulfathaltigen Heilwassers


Veröffentlichung
1998
Veröffentlichungsquelle
Z Allg Med 1998; 74: 648-651
Autoren
Gutenbrunner C, Gundermann G

Die randomisierte, einfach verblindete, kontrollierte Querschnittsstudie mit Crossover-Design untersucht die Wirkung eines sulfatreichen Heilwassers (Sulfatgehalt 2754 mg/l) im Vergleich zu mineralstoffarmem Leitungswasser auf die Defäkationslatenz und Stuhlkonsistenz bei 34 gesunden Probanden. Die Teilnehmer erhielten bei zwei getrennten Sitzungen 500 ml des sulfatreichen Wassers (Testwasser) oder 500 ml Leitungswasser (Kontrollwasser). Anschließend wurden per Fragebogen die Zeit bis zur ersten Stuhlentleerung nach Trinken des Wassers, Stuhlkonsistenz (per Punktvergabe) und -farbe sowie eventuelle Veränderungen des Stuhlgeruchs ermittelt.
Die Ergebnisse zeigten, dass nach dem sulfatreichen Wasser die Zeit bis zur ersten Stuhlentleerung signifikant geringer (2,5 vs. 5,5 Stunden) und die Stuhlkonsistenz deutlich weicher war als nach dem Kontrollwasser (p für den Vergleich jeweils < 0,01). Unterschiede bei Stuhlfarbe und -geruch konnten nicht gezeigt werden. Wesentliche unerwünschte Wirkungen traten nicht auf, gelegentlich berichtetes Völlegefühl und Blähungen wurden als Zeichen einer verstärkten Darmmotilität gewertet. Insbesondere kam es nicht zu Durchfällen.
Die Autoren werten diese Ergebnisse als Hinweis, dass sulfatreiche Wässer auch unterhalb einer bisher als Grenzwert betrachteten Sulfatkonzentration von 3 g/l positiv auf die Defäkation wirken können. Ebenso war die Defäkationslatenz unter dem Testwasser mit 2,5 Stunden deutlich kürzer als bisher angenommen (4 bis 14 Stunden). Für weitere Aussagen schlagen sie die Durchführung von Longitudinaluntersuchungen vor, vor allem auch bei Patienten mit chronischer Obstipation.

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