Intestinal effects of sulfate in drinking water on normal human subjects
1997
Dig Dis Sci. 1997 May;42(5):1055-61
Heizer WD, Sandler RS, Seal E Jr, Murray SC, Busby MG, Schliebe BG, Pusek SN
Diese kontrollierte Studie sollte die Wirkungen verschiedener Konzentrationen von Natrium-Sulfat im Trinkwasser auf die Darmfunktion untersuchen.
10 gesunde Personen erhielten bei standardisierter Ernährung eine Flüssigkeitsmenge von 36 ml/kg Körpergewicht und Tag eines Wassers mit verschiedenen Sulfatkonzentrationen. Bei vier Probanden erfolgte eine Dosisfindungsstudie, in der die Teilnehmer Trinkwasser mit Sulfatkonzentrationen von 0, 400, 600, 800, 1000 und 1200 mg/l über jeweils 2 Tage erhielten. Weitere sechs Personen erhielten Wasser mit einer Sulfatkonzentration von 0 bzw. 1200 mg/l über jeweils 6 Tage. Stuhlmasse, Stuhlfrequenz und Stuhlkonsistenz sowie die oroanale Transitzeit wurden bestimmt.
In der Dosisfindungsstudie zeigte sich als einziger deutlicher Trend eine abnehmende oroanale Transitzeit mit zunehmender Sulfatkonzentration. In der Einzeldosisstudie bei den sechs Probanden verursachten 1200 mg/l Sulfat eine signifikante Zunahme des mittleren Stuhlgewichts im 6-Tages-Mittel von 621 g auf 922 g (p = 0,03). Verglich man die Wirkung von Sulfatkonzentrationen von 0 mg/l versus 1200 mg/l Sulfat unter Verwendung der Daten aller zehn Probanden, fanden sich signifikante Unterschiede bei der Stuhlkonsistenz (weichere Stühle bei 1200 mg Sulfat/l; p = 0,02) und der oroanalen Transitzeit (kürzer bei 1200 mg Sulfat/l; p = 0,03). Kein Teilnehmer klagte über Durchfälle oder mehr als drei Stühle pro Tag.
Die Autoren ziehen den Schluss, dass Trinkwasser mit Sulfatkonzentrationen bis 1200 mg/l – die über der in der öffentlichen Trinkwasserversorgung in den USA liegen – bei gesunden Erwachsenen zwar zu einer Zunahme des Stuhlgewichts und einer Verminderung von Stuhlkonsistenz und Passagezeit führt, aber keine Durchfälle mit Krankheitswert verursacht, wie gelegentlich bei sulfatreichen Wässern befürchtet.