Magnesium for treatment-resistant depression: a review and hypothesis
Veröffentlichung 2010
Veröffentlichungsquelle Med Hypotheses. 2010 Apr;74(4):649-60. Epub 2009 Nov 27. Review
Autoren Eby GA 3rd, Eby KL
Diese Übersichtsarbeit beschäftigt sich mit möglichen Zusammenhängen von Magnesium und therapieresistenten Depressionen (TRD) – 60 % aller klinischen Depressionen werden so eingeschätzt. Auf zellulärer Ebene führt Magnesiummangel zu einer Öffnung von NMDA-gekoppelten Calciumkanälen. Der resultierende Calciuminflux in die Zellen verursacht neuronale Schäden und neurologische Funktionsstörungen, die sich als Major-Depression manifestieren könnten. Die Magnesiumkonzentration im Gehirngewebe erwies sich bei therapieresistenten Depressionen als erniedrigt, und im Tierversuch führte die orale Gabe von Magnesium zu Wirkungen, die denen starker Antidepressiva ähnelten. Ein unzureichender Magnesiumgehalt im Gehirn scheint die Serotoninkonzentration zu vermindern, und viele Antidepressiva wirken nachgewiesenermaßen über eine Erhöhung des Gehirnserotonins – Magnesium wäre hier ein natürlicher Wirkstoff zur Erhöhung der Serotoninkonzentration.
Studienergebnisse
Eine randomisierte klinische Studie aus dem Jahr 2008 zeigte, dass Magnesium bei der Behandlung von Depressionen bei Diabetikern ebenso wirksam war wie Imipramin, ohne dessen Nebenwirkungen. In verschiedenen Studienprotokollen konnte die intravenöse und orale Gabe von Magnesium therapieresistente Depressionen sicher und schnell beenden. Insgesamt kommen die Autoren nach aktueller Datenlage zu der Ansicht, dass eine ungenügende Magnesiumzufuhr eine Hauptursache einer therapieresistenten Depression ist und dementsprechend bei dieser Diagnose Magnesium eingesetzt werden sollte.
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