Dyspepsie: Hydrogencarbonathaltige Heilwässer unterstützen die Therapie mit Antazida.


Veröffentlichung
2001
Veröffentlichungsquelle
Natura Med 2001;16: 28-33
Autoren
Böhmer H, Resch KL, Waldow R.

Die Übersichtsarbeit von Böhmer et al. fasst die Bedeutung hydrogencarbonatreicher Heilwässer (Hydrogencarbonatgehalt ab 1,3 g/l, aber auch deutlich mehr) bei funktionellen dyspeptischen Beschwerden wie epigastrischem Druckgefühl, saurem Reflux bis hin zu Übelkeit und Erbrechen zusammen. Die Heilwasser wirken praktisch als natürliches Antazidum, indem sie zum einen das HCl der Magensäure über eine chemische Reaktion neutralisieren, zum andern greifen sie aber möglicherweise auch in das Zusammenspiel von säurehemmenden und säurefördernden Enterohormonen wie Gastrin u.a. ein und verschieben das Gleichgewicht in Richtung Säurehemmung. Rein rechnerisch kann ein hydrogencarbonatreiches Heilwasser die gleiche Säurepufferkapazität liefern wie frei verkäufliche Antazida auf Calciumcarbonat-/Magnesiumcarbonat-Basis
Auch Studien konnten zeigen, dass unter hydrogencarbonatreichen Wässern tatsächlich der pH-Wert des Magens angehoben werden konnte, und dass es bei Patienten, die Trinkkuren durchführten, zu deutlichen Besserungen der Symptomatik, vor allem eines sauren Reflux, kam.
Weiter Vorteile der Wässer: Eine ausreichende Hydrierung wird gewährleistet, Intoxikationen sind praktisch ausgeschlossen, und die neben dem Hydrogencarbonat vorhandenen Kationen wie Magnesium und Calcium weisen eine gute Bioverfügbarkeit auf und tragen zum Mineralstoffgleichgewicht des Organismus bei. 

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