Sulphate in pregnancy
2015
Nutrients. 2015 Mar 4;7(3):1594-606
Dawson PA, Elliott A, Bowling FG
Dieser Review fasst die Erkenntnisse über die Bedeutung des Sulfats speziell während der Schwangerschaft und für die Knochenentwicklung des Fötus zusammen. Grundlage sind 86 Publikationen, in denen vor allem Tierversuche mit Sulfatmangeldiäten durchgeführt wurden oder Untersuchungen über die Auswirkungen von Mutationen in Sulfattransportproteinen, die das Sulfat in die Zellen transportieren.
Sulfat ist ein essenzieller Nährstoff für ein gesundes Wachstum und eine gesunde Entwicklung. Es wird über die Nahrung aufgenommen und kann auch aus schwefelhaltigen Aminosäuren vom Körper selbst bereitgestellt werden. Das mit der Nahrung aufgenommene Sulfat gelangt in den Blutkreislauf, wo seine Konzentration bei rund 300 µmol/l konstant gehalten wird. Bei schwangeren Frauen steigt die Sulfatkonzentration im Blut auf das doppelte an und erreicht ihren Höhepunkt am Ende der Schwangerschaft. Da der Fötus selbst kein Sulfat freisetzen kann, muss die komplette Versorgung mit Sulfat über den Blutkreislauf der Mutter erfolgen.
In Tierversuchen konnten die verheerenden Konsequenzen eines Sulfatmangels der Mutter im Fötus gezeigt werden. Dieser führt zu massiven Wachstums- und Entwicklungsschäden und kann auch zum Tod des Fötus in der Spätschwangerschaft führen.
Beim Menschen wurde eine mangelnde Sulfatversorgung des Fötus mit Fehlbildungen des Skeletts in Zusammenhang gebracht, in schlimmeren Fällen auch mit dem Tod des Fötus in der Spätschwangerschaft oder kurz nach der Geburt. Zudem gilt beim Menschen der Zusammenhang zwischen Sulfatmangel und der Knorpelfehlbildung als gesichert.
Eine ausreichende Versorgung mit Sulfat muss über den Blutkreislauf der Mutter für den Fötus sichergestellt werden, besonders gegen Ende der Schwangerschaft, wo der Bedarf des Fötus an Sulfat besonders hoch ist. Dies geschieht vor allem über eine ausreichende Versorgung der Mutter mit Sulfat aus der Nahrung.