Modern general metaphylaxis of stone disease. New risks, new evidence, new recommendations
2006
Urologe A. 2006 Nov;45(11):1392, 1394-8. German
Siener R, Hesse A
Diese Übersichtsarbeit diskutiert die ansteigende Prävalenz und Inzidenz von Harnsteinen über die vergangenen Jahrzehnte. Wichtigste allgemeine Risikofaktoren für eine Steinbildung sind danach falsche Ernährungsgewohnheiten mit reichlichem Verzehr von tierischem Protein und Fett, Übergewicht und mangelnde körperliche Aktivität. Primäres Ziel einer Stein-Metaphylaxe muss es sein, das individuelle biochemische Risikoprofil zu verbessern, was oft schon durch eine Ernährungsumstellung, unter anderem mit erhöhtem Verzehr von Obst und Gemüse, erreicht werden kann. Eine der wirksamsten Maßnahmen ist die ausreichende und möglichst gleichmäßige Flüssigkeitszufuhr über 24 Stunden. Solange die Harnsteinzusammensetzung nicht klar ist, sind hier harnneutrale Getränke ideal, die den pH-Wert des Harns nicht beeinflussen, etwa Früchtetees. Bei bekannten Calcium-Oxalat-Steinen sind dagegen harnalkalisierende Getränke erste Wahl (z.B. hydrogencarbonatreiche Mineralwässer), die ab einem Urin-pH-Wert von 6,5-6,8 außerdem auch vor Harnsäuresteinen schützen können.