Clinical study on the effect of mineral waters containing bicarbonate on the risk of urinary stone formation in patients with multiple episodes of CaOx-urolithiasis
2007
World J Urol. 2007 Jun;25(3):315-23. Epub 2007 Feb 28.
Karagülle O, Smorag U, Candir F, Gundermann G, Jonas U, Becker AJ, Gehrke A, Gutenbrunner C.
Die vorliegende Doppelblindstudie mit Crossover-Design untersuchte bei 34 Patienten mit nachgewiesenen rezidivierenden Calcium-Oxalat-Harnsteinen, ob ein hydrogencarbonatreiches Wasser als Metaphylaxe wirken kann. Die Patienten erhielten über 3 Tage täglich 1,5 l Mineralwasser mit einem Hydrogencarbonatgehalt von 2673 mg/l (Testwasser) oder die gleiche Menge eines Wassers mit niedrigem Mineralstoffgehalt (98 mg/l Hydrogencarbonat/l; Kontrolle). Haupt-Ergebnisparameter war die Ausfällung von Calcium-Oxalat im 24-Stunden-Urin. Zusätzlich wurden Urin-pH-Wert und die wichtigsten hemmenden und fördernden Faktoren für eine Harnsteinbildung gemessen (Konzentrationen von Calcium, Oxalat, Magnesium, Citrat).
Die Ergebnisse zeigten, dass beide Wässer zum Anstieg des Urinvolumens in 24 Stunden führten, ohne signifikante Unterschiede zwischen Kontroll- und Testwasser. Während der Testwasserphase stieg der Urin-pH-Wert an in einen Bereich, der für die Prophylaxe und Metaphylaxe einer Calcium-Oxalat-Steinbildung relevant war (6,73). Diese Veränderung war hochsignifikant im Vergleich zur Kontrollgruppe. Zusätzlich fanden sich unter dem Testwasser signifikant erhöhte Konzentrationen der Steininhibitoren Magnesium und Citrat. Auch das Risiko für die Ausfällung von Harnsäure nahm unter dem Hydrogencarbonat-Wasser signifikant ab.
Die Autoren ziehen den Schluss, dass beide Wässer über die Zunahme des Urinvolumens vor Harnsteinen schützen können, wenn anamnestisch rezidivierende Calcium-Oxalat-Steine bekannt sind. Zusätzlich unterstützt das Hydrogencarbonat-Wasser die inhibitorischen Faktoren Citrat und Magnesium und kann daher für die Metaphylaxe von Calcium-Oxalat- und Harnsäuresteinen eingesetzt werden.