Childhood dairy and calcium intake and cardiovascular mortality in adulthood: 65-year follow-up of the Boyd Orr cohort
2009
Heart. 2009 Oct;95(19):1600-6. Epub 2009 Jul 29
van der Pols JC, Gunnell D, Williams GM, Holly JM, Bain C, Martin RM
Diese Studie berichtet über wirklich lange Langzeitbeobachtungen: Über 65 Jahre wurde nachverfolgt, ob der Verzehr von Milchprodukten und damit Calcium in der Kindheit Langzeitauswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit hat. 1937 bis 1939 hatten 4999 Kinder in England und Schottland an einer Studie zu den Ernährungsgewohnheiten in der Familie, beurteilt anhand von Fragebögen, teilgenommen, die Boyd-Orr-Kohorte. Die Todesursachen wurden von 1948 bis 2005 bei den 4374 Teilnehmern der Kohorte überprüft, für die komplette Daten vorlagen.
Es fand sich im Endeffekt kein klarer Beweis, dass eine Ernährung mit reichlicher Zufuhr von Milchprodukten in der Kindheit mit einer veränderten Sterblichkeit an koronarer Herzkrankheit einherging. Jedoch war der Verzehr von Milchprodukten in der Kindheit sehr wohl umgekehrt assoziiert mit der Sterblichkeit an Schlaganfall (adjustierte Hazard Ratio für die Gruppe mit der höchsten Zufuhr versus die Gruppe mit der geringsten: 0.41; p für den Trend = 0,04). Die Sterblichkeit insgesamt war am geringsten in der Gruppe mit dem höchsten Verzehr von Milchprodukten und Calcium (HR jeweils = 0,77; p für den Trend = 0,04 bzw. 0,05).
Fazit: Erwachsene, die in ihrer Kindheit reichlich Calcium bzw. Milchprodukte zu sich genommen haben, weisen demnach eine geringere Sterblichkeit auf, so die Schlussfolgerung der Autoren. Hinweise auf ein erhöhtes Auftreten von Myokardinfarkten fanden sich nicht.